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AutorenbildKerstin

Die Bora kommt! Oder doch nicht?

Nach einer ruhigen Nacht werden wir vom Prasseln der Regentropfen auf unser Deck geweckt. Kein Grund frustriert zu sein, da diese erneute Wetterkapriole ausnahmsweise mal mit der Vorhersage sämtlicher Apps übereinstimmt. Ausserdem hatte der Mond einen Hof, was will man als selbsternannte Wetterprophetin also erwarten...

Der Morgenschwumm fällt daher aus, stattdessen gibts Kaffee im Salon. Auch sehr gemütlich. Wir erwarten ein Aufklaren des Himmels gegen Mittag. Und entscheiden uns, noch bis zum folgenden Tag an diesem Traumspot zu bleiben. Der andere Segler zieht schon früh von dannen. Wir sind wieder allein. Noch. Als die Sonne sich zeigt, schwimmen wir mit den Fischen (ja, die Normalos mit dem senkrechten Streifen vor der Schwanzflosse) um die Wette, gehen schnorcheln und beobachten das Treiben auf den Motorbooten ringsum, die meist nur für einen kurzen Badestopp ihren Anker werfen. Der Kenner kann schnell zwischen Profis und Amateuren unterscheiden. Der Profi nähert sich langsam, erkundet suchend das Terrain und fragt uns, wo unser Anker liegt, um das Risiko für ein unliebsames Ankerkettenwooling zu vermeiden. Unsere Ankerboje leistet da übrigens gute Dienste.

Der Amateur (ja, immer Mann am Steuer) düst voll Speed in die Bucht, schmeisst irgendwo seinen Anker raus und wundert sich dann, wenn sein Boot dem Nachbarn gefährlich nahe kommt. Jedenfalls ist immer grosses Kino geboten.

Im warmen Licht der untergehenden Sonne verlässt schliesslich die letzte kroatische Familie freundlich winkend die Bucht, und wir sind wieder.... ganz alleine! Und das gratis und mitten in der Hochsaison!

Das Pastagericht und der Wein schmecken da gleich doppelt so gut. Allerdings verheisst der Wetterbericht nichts wirklich Gutes: Bora steht bevor, beginnend am Sonntag Abend und Tendenz zunehmend in den darauffolgenden Tagen. Die Kennerin weiss, dass dieser kühle Nordostwind bei uns nicht so beliebt ist, wenn es ums Nachhausesegeln Richtung Cres geht. Aus Süden kommend bedeutet das für uns, gegen Wind und Welle zu motoren, was meistens eine ruppige Angelegenheit ist. Ursprünglich wollten wir bis Mittwoch unterwegs sein, aber nun müssen wir unsere Pläne wohl anpassen, wenn wir einen solchen wilden Ritt vermeiden wollen. Aber über das Thema Flexibilität habe ich mich ja schon ausgelassen 😀.

Für Samstag und Sonntag wird mehr oder weniger Schwachwind erwartet. Wir planen, bis Ustrine zu fahren und dort zu übernachten. In dieser schönen Ankerbucht findet man Schutz vor sämtlichen Winden, falls sich die Bora nicht an die Prognose halten und schon früher einfallen sollte. Am Sonntag darf es dann ganz in Ruhe nach Hause gehen. Mit ein wenig Glück erwischen wir sogar noch einen Hauch Westwind zum Segeln.

Das klingt doch erst einmal nach einem stabilen Plan, oder nicht? Fortsetzung folgt!

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