Wir blicken zurück auf vier ereignisreiche Reisewochen.
Wurden unsere Erwartungen erfüllt? War es dieses once-in-a-lifetime-Erlebnis? Gab es Überraschungen im positiven oder im negativen Sinne?
Unser ganz persönliches Fazit:
Das Schiff
Top. Die Sarah, ein schwimmender Panzer. Segelt wie auf Schienen. In ihrem Bauch haben wir uns auch bei 60 Kn Wind stets sicher gefühlt. Gemütlichster Salon ever! Geheimfächer für Fleischtransport. Und dieser fotogene rote Rumpf!
Der Skipper
Top. Käpt‘n Henk war allzeit eine sichere Bank. Sarah und er funktionieren wie ein altes Ehepaar. Beste Wahl.
Die Crew
Top. Jungs und Mädels, es hat riesigen Spass gemacht, mit euch unterwegs zu sein. Ich glaube, das war deutlich mehr, als man bei einem bunt zusammengewürfelten Team erwarten durfte. Wir haben einige nicht alltägliche Situationen gemeistert. Der Zusammenhalt gehört für uns zu einer der grössten positiven Überraschungen des Trips. Daumen hoch!
Die Drake
Kerstin: Hm, so mittel. Also nein, eher Flop. Ja, ich war davon ausgegangen, die meiste Zeit in der Koje verbringen zu müssen. Aber dass es fünf statt der erwarteten drei Tage waren, hat mich vor allem auf der Rückfahrt schon runtergezogen. Des muss mer net haben, um den Pfälzer zu zitieren.
Stephan: Drake, Teil 1 - kein Problem. Die Neugier und die Begeisterung haben die 5 Tage zügig vergehen lassen, auch, weil ich von Seekrankheit verschont blieb. Drake, Teil 2 - eher schwierig. Sehr starker Wind und kräftige See haben auch ziemlich an meiner physischen und psychischen Konstellation gezehrt. Aber insgesamt Top, das einmal miterlebt und überstanden zu haben.
Kap Hoorn
Kerstin: Flop. Im Vorfeld so darauf hingefiebert. Fiel auf der Hinfahrt dem Nebel zum Opfer. Auf dem Rückweg konnte ich mich über die erfolgreiche Umrundung kaum freuen, weil ich an dem Tag RICHTIG genervt war von der Drake.
Andere Mitreisende haben das natürlich positiver erlebt.
Stephan: Top. Kap Hoorn aus dem Nebel aufsteigen zu sehen, die Drake im Rücken und überstanden zu haben, ist ein tolles und erhabenes Gefühl - für den Segler sicher ein Meilenstein!
Albatrosse
Kerstin: Flop. Die sind voll klein und sehen aus wie Möwen. Und: es gibt sie in der Drake, wo mich so ein Vogel kaum hinter dem Ofen hervorlocken kann!
Stephan: Geht so. Mir waren es insgesamt zu wenige, vor allem haben wir nicht viele starten sehen.
Landschaft, Fauna und Flora von Antarctica
Toptoptoptop. Geht vermutlich aus den vorangegangenen Blogbeiträgen hervor.
Dafür lohnt sich die Quälerei in der Drake auf jeden Fall. Bei der Schilderung aller Superlative gehen sogar uns die Adjektive aus.
Die Farben
Kerstin: Top. Alles weiss? Von wegen! Die antarktische Farbpalette hat neben herkömmlichen Eisfeldern auch roten und grünen Schnee zu bieten, der durch Algen eingefärbt wird. In sattem Grün leuchten Moos und Grasbüschel. Sämtliche Blautöne bieten Himmel, Wasser und Eisberge. Es gibt farbigen Seetang und schwarz-weisse Pinguine mit roten Schnäbeln. Augenweide!
Stephan: Mit den Farben hab ich es ja nicht so. Aber immer öfter konnte auch ich ein tolles Blau in den Eisbergen schimmern sehen.
Persönliches Highlight
Kerstin: Puh, schwiiiieerig. Ich war begeistert von Desception Island, das ich entgegen seinem Namen überhaupt nicht enttäuschend fand. Dann Pléneau mit seiner Eisberg-Skyline. Die Wale. Die Pingus. Das Licht. Die Eiswache. Der Brotduft am frühen Morgen. Die Unberührtheit. 3500 Jahre altes Moos.
Mit anderen Worten: eigentlich alles!
Stephan: Jeder Tag hat ein neues Highlight gebracht. 3 Oberhighlights: (i) lange Buckelwalbegegnungen direkt am Schiffsrumpf, (ii) das Dahingleiten durch Eisberglandschaften im Segelbötchen und (iii) die Sarah W. Vorwerk, ein tolles Schiff, das man mit über 50 Kn Wind noch segeln kann.
Würden wir es wieder machen?
100 Prozent - über die Drake reden wir dann noch einmal....
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